Inhalt
Lena erbt von ihrem Vater ein Haus auf Sylt. Um den Verkauf des Hauses abzuwickeln fährt sie selbst auf die Nordseeinsel. Im Gepäck hat sie ihre Mutter und ihre beiden Tanten. Jede hat ihre ganz eigene Beziehung zur Insel, dem Haus und der Familienvergangenheit. Eigentlich bräuchte Lena ein paar ruhige, erholsame Tage, denn ihr Berufsalltag als Architektin nimmt sie sehr in Anspruch. Sie arbeitet in der Firma ihres Freundes und möchte das Geld aus dem Hausverkauf in die Zukunft der Unternehmung investieren - und das am besten so schnell wie möglich. Doch einmal auf Sylt angekommen, läuft alles etwas anders. Ihre Mutter und ihre Tanten streiten sich die meiste Zeit des Tages und in dem Haus, das eigentlich leer stehen sollte, lebt die Freundin ihres Vaters. Und dann begegnet ihr auch noch Mats ...
Meinung
Ein Sommer auf Sylt von Lena Wolf war für mich wie ein kleiner Kurzurlaub auf Sylt. Die Autorin hat es geschafft, dass ich mich auf die Insel träumen konnte, das Meeresrauschen gehört und den Wind auf meiner Haut gespürt habe. Die Geschichte war kurzweilig, unterhaltsam und romantisch.
Der Hauptcharakter Julia war mir von Anfang an sympathisch. Schon in einer der ersten Szenen in der sie wegen einem belegten Brötchen ausrastet, konnte sie mein Herz gewinnen. Auch ich werde ohne Essen unausstehlich. Im Lauf der Geschichte erlebt man als Leser den Zwiespalt in dem sich Julia befindet. Da ist ihr altes Leben, das bisher eigentlich ziemlich in Ordnung war und gut funktioniert hat und auf der anderen Seite ist da diese Insel mit ihrer Ruhe und Weite, die Julia zum Nachdenken bringt. Julia merkt, dass ihr vielleicht etwas fehlt in ihrem aktuellen Alltag, in ihrem Berufsleben. Aber natürlich wirft man nicht von heute auf morgen alle Pläne über Bord und stützt sich in eine unbekannte Zukunft. Doch Julia lernt nicht nur einiges über sich selbst auf der Reise nach Sylt, sondern auch über ihre Familie. Sie findet endlich die Möglichkeit sich mit ihrer Mutter auszusprechen und Missverständnisse aufzuklären.
Auch Mats ist mir von Anfang an sympatisch. Er wirkt ehrlich und authentisch. Kein weißer Ritter, der Julia aus den Fängen ihres Exfreundes befreit, sondern ein bodenständiger Mann, der einer jungen Frau seine Heimat und sein Leben zeigen möchte.
Die beiden Tanten sind für mich etwas zu überspitzt dargestellt. Sie wirken auf mich an der ein oder anderen Stelle in der Geschichte zu kindisch und dadurch nervig. Aber das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte.
Das tolle Cover rundet das Buch und passt perfekt zur Geschichte. Ich liebe die Haptik bei der man die Wellen auf dem Cover spüren kann.
Fazit
Ein tolles Frühlings- und Sommerbuch, das Lust auf Urlaub macht und einen in Zeiten von Quarantäne und Co. mit auf eine Traum-Reise nimmt: 4 von 5 Sternen!
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